Landsberg/Ammersee – Dass die VR-Bank Landsberg-Ammersee im Rahmen ihrer Vertreterversammlungen von einem erfolgreich abgeschlossenen Geschäftsjahr berichten kann, ist nichts Ungewöhnliches. Diesmal jedoch freute es den Vorstandsvorsitzenden Stefan Jörg besonders, wiederum von einem gut verlaufenen Jahr sprechen zu können, stand doch 2020 nahezu vollständig im Zeichen der Corona-Pandemie mit all ihren Herausforderungen und Einschränkungen.

Corona hat in Gesellschaft und Wirtschaft den Trend zur Digitalisierung beschleunigt – das ist in der VR-Bank nicht anders. Mehr als 5000 Zugriffe täglich auf der Internetseite, mehr als eine Million Aufrufe über die VR-Banking-App allein im vierten Quartal 2020 – mehr als doppelt so viele wie ihm Vorjahreszeitraum – sprechen eine deutliche Sprache.

Der multikanalfähige Zugang zur Bank bedeutet aber nicht, dass die persönlichen Kontakte zurückgefahren werden, weil für sie kein Bedarf mehr besteht. Das Gegenteil ist der Fall. Das zeigen nicht nur die nahezu 100.000 Anrufe im KundenDialogCenter im vergangenen Geschäftsjahr, in dem die Kunden zwölf Stunden am Tag von Mitarbeitern - nicht von Sprachcomputern - am Telefon begrüßt werden. Eine weitere Steigerung gab es auch bei den Beratungsterminen vor Ort: „Noch nie zuvor führten unsere Berater so viele persönliche Beratungsgespräche mit unseren Kunden in unseren Filialen vor Ort wie im letzten Jahr", so Jörg. Trotz der pandemiebedingten Einschränkungen fanden in den 20 Geschäftsstellen der VR-Bank mehr als 12.500 Beratungen statt. Was manchen überraschen mag: Es waren vornehmlich junge Menschen, die diese Möglichkeit nutzten. Wenn es um individuelle Finanzierungslösungen oder die Altersvorsorge geht, verlässt man sich eben doch nicht aufs Internet. „Vertrauen lässt sich nicht digitalisieren", brachte Jörg es auf den Punkt.

Vorstand und Aufsichtsrat sind daher überzeugt davon, dass die Filiale vor Ort auch in den nächsten Jahren eine tragende Säule des Erfolgs der größten Genossenschaftsbank im Landkreis sein wird. Dafür, dass die überdurchschnittlich hohe Präsenz in der Fläche erhalten bleiben kann, sorgt eine einfache Optimierungsstrategie. Sie besagt: Nicht alles kann immer und überall in der gewünschten Form angeboten werden. Leistungen, die durchschnittlich nur noch einmal täglich oder seltener nachgefragt werden, müssen auf größere Filialen umgeleitet oder auf konventionellen Wegen erledigt werden.

Die Bilanzzahlen legte Vorstand Martin Egger den anwesenden Vertretern in der Arena zu Schloss Kaltenberg vor, wo aufgrund der geltenden Hygiene- und Abstandsregeln die Versammlung unter freiem Himmel stattfand. Die Bilanzsumme ist weiter gewachsen – auf jetzt gut eine Milliarde Euro (plus 80 Millionen Euro). Das betreute Kundenvolumen stieg sogar um 133,4 Millionen – und damit um 7,6 Prozent - auf mehr als 1,9 Milliarden Euro. Zuwächse bei den Kundeneinlagen und den ausgereichten Krediten belegen zum einen das große Vertrauen der Anleger in die Bank vor Ort, zum anderen deren wichtige Rolle bei der Förderung der regionalen Wirtschaft. Dass bei dieser Entwicklung und den erfolgreichen Zahlen die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat einstimmig erfolgte, war für die anwesenden Vertreter daher nur logisch.

Der Gewinnverwendung und somit auch der Auszahlung einer zweiprozentigen Dividende an die 18.762 Mitglieder stimmten die Vertreter ohne Gegenstimme zu, ebenso einer Satzungsänderung, die – wenn es sein muss – künftig auch rechtssichere Online-Versammlungen erlaubt. Die turnusgemäß zur Wiederwahl stehenden Aufsichtsratsmitglieder - Johann Forster (Kaufering), Engelbert Lichtenstern (Petzenhausen) und Anton Siefer (Jedelstetten) – wurden alle einstimmig in ihren Ämtern bestätigt.