Weniger bekannt ist sein Einsatz für die Entschädigung der Arbeit in den nationalsozialistischen Ghettos, der ihn auch vielfach nach Berlin geführt hat. Seine vielfältigen Aktivitäten bis ins hohe Alter sorgten dafür, dass er keine Zeit fand, seine Lebensgeschichte aufzuschreiben.
Erst nach seinem Tod konnte Anfang diesen Jahres sein im Münchner Allitera Verlag erschienenes Buch veröffentlicht werden, das seine Witwe Judith anhand seiner Erzählungen und Notizen verfasst hat.
Das Buch, das bereits auf Hebräisch und Englisch erschienen ist, gibt es nun auf Deutsch. Zahlreiche Fotografien illustrieren ein außergewöhnliches Leben. Das Werk führt die Leserschaft von der unbeschwerten Kindheit Uri Chanochs in Litauen in das Ghetto Kaunas und den Dachauer KZ- Außenlagerkomplex Kaufering. Nach vier Jahren Ghetto- und KZ-Haft floh er kurz vor Kriegsende aus dem Zug bei Schwabhausen, wo er die Befreiung durch die Amerikaner erlebte.
Nach einem kurzen Aufenthalt in Landsberg im Frühsommer 1945 reiste er nach Italien, um den einzigen weiteren Überlebenden seiner Familie, seinen Bruder Daniel, zu finden. Seine Eltern und seine Schwester waren ermordet worden.
Die Brüder emigrierten illegal nach Palästina, zogen in einen Kibbuz, bis Uri Chanoch sich der paramilitärischen Palmach anschloss, um für die Etablierung des Staates Israel zu kämpfen. Neben den autobiografischen Auskünften berichtet das Buch auch über den Umgang mit der NS- Vergangenheit in Deutschland und Israel und stellt einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur dar.
Es macht deutlich, dass auch nach dem Tod der Überlebenden ihre Geschichte nicht in Vergessenheit geraten wird und ihre Botschaft der Verständigung und des Friedens weitergetragen wird. Neben einer kurzen Vorstellung des Buches werden Passagen aus dem Buch verlesen.
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