Schondorf/Bonaire – Panama soll so schön sein. Das wussten nicht nur der kleine Tiger und der kleine Bär in Janoschs wunderbarem Kinderbuch. Auch der 22-jährige Bootsbauer Paul Piendl, der sich am 31. Dezember 2020 von Lagos in Portugal aus aufgemacht hatte, mit seiner über 40 Jahre alten „Wasa" die Welt zu umsegeln, hat den Staat in Mittelamerika als eines seiner nächsten Ziele auserkoren. Aber davon später.

Nach fünf Wochen auf Curaçao ist Piendl nach problemlos überstandener Corona-Erkrankung („ich hatte lediglich eine Woche keinen Geschmackssinn") und einem Job auf einer Luxus-Motoryacht weitergesegelt - auf die nächste der drei ABC-Inseln. Nach Curaçao jetzt Bonaire, Aruba will er nicht ansteuern. Auch wenn's nur rund 40 Seemeilen waren - Paul brauchte gut elf Stunden für die Passage, die er alleine zurücklegte, denn es ging „gegen heftigen Wind und Strömung", wie Aloys News erzählt.

Jetzt will sich Paul „zwei, drei Wochen" auf der niederländischen Karibikinsel Bonaire bleiben – „dann geht die Reise weiter". Und zwar mit dem nächsten, großen Abenteuer. Mitte September kommt sein Freund Sofien nach Panama, ebenfalls ein gelernter Bootsbauer, den er am Ammersee kennengelernt hat und der schon bei den Reisevorbereitungen vor dem Start in Portugal mit dabei war.„Wir treffen uns am Flughafen von Colon und wollen dann gemeinsam durch den Panama-Kanal segeln." Die bedeutendste Wasserstraße der Welt ist 82 Kilometer lang, durchschneidet Panama und verbindet den Atlantik mit dem Pazifik. Und sie ist teuer: „Alles in allem wird die Passage rund 2000 US-Dollar kosten", berichtet Piendl. Mitte Oktober soll's losgehen, ab Anfang November wird der Weltumsegler vom Ammersee dann drei Monate auf Costa Rica auf der Bootswerft „Sail Cargo" arbeiten, wo seit Oktober 2020 ein nachhaltiges, „futuristisches"Frachtschiff aus Holz gebaut wird. „Das war schon länger geplant, da habe ich mich schon vor der Atlantik-Überquerung beworben", berichtet Piendl. „Ja, ich habe große Pläne für die nächste Zeit", sagt er. Aktuell sucht Paul Nebenjobs, am liebsten bei Reise- oder Seglermagazinen oder anderen Medien, um mit Berichten über seine große Reise ein bisschen Geld für die teure Panama-Kanal-Passage zu verdienen. Vorerst genießt er allerdings erst mal Bonaire und die Karibik: „Ich will die Insel anschauen und mache einen Taucherkurs. Das Wasser hier ist superklar – und die Fische sind groß und farbig..."