Schondorf/Panama – Der Schondorfer Weltumsegler Paul Piendl ist jetzt ziemlich genau elf Monate unterwegs. Curacao, Grenada, Bonaire und Panama gehörten zu seinen Zielen im vergangenen halben Jahr – alles Inseln und Orte, die den „ewigen Sommer" (wenn auch mit einer Menge Regen) garantieren. Die karibische Sonne, das kristallklare, blaue Wasser des Atlantiks. Ein Leben in kurzen Hosen auf einem Boot, seiner guten, alten „Wasa".

Doch an Weihnachten muss sich der 23-jährige Abenteurer im wahrsten Sinn des Wortes warm anziehen. Denn dann bekommt er wieder die bayerische Kälte daheim am Ammersee zu spüren. „Der Flug ist gebucht. Paul kommt am 21. Dezember für zwei Wochen nach Hause", haben Papa Markus und Mama Susanne verraten. „Ich freue mich wahnsinnig drauf, meine Eltern und meine Schwestern wiederzusehen", sagt Paul. Und er verrät: „Ich hab' schon ein bisschen Heimweh. Es ist cool, zuhause mal eine Pause zu machen."

Im Prinzip ist es schon Pause Nummer zwei. Denn nachdem er seine Wasa elf Tage lang auf dem Trockendock der Bootswerft von Bocas del Toro (eine Provinz im Nordwesten von Panama) auf Vordermann gebracht hatte, bekam Piendl ein „spontanes Job-Angebot". Der Auftrag: Einen 60-Fuß-Luxus-Katamaran von den Bahamas auf die Karibik-Insel St. Martin überführen. „Max, der Kapitän, den ich in Portugal kennengelernt und dann in Bonaire und Panama wieder getroffen habe, brauchte eine helfende Hand für die 900-Seemeilen-Passage mit dem Riesenschiff, das nornalerweise für eine Crew von 14 Personen ausgelegt ist.". Paul sagte sofort zu. Über Miami flog er nach Nassau auf den Bahamas. „Gesehen hab' ich dort leider nicht viel. Denn vom Flughafen ging's direkt zum Boot. Ich war gerade mal 20 Minuten auf den Bahamas", erzählt der Schondorfer Bootsbauer. Sechs Tage brauchten die beiden für die knapp 1700 Kilometer auf dem Atlantik. „Wir konnten zwei Tage ein Windloch nutzen und der riesige Katamaran ist ntürlich deutlich schneller als die Wasa", die ihm dennoch lieber ist: „Das war ein bisschen wie Elefantenreiten mit ganz vielen lauten Geräuschen", beschreibt Piendl den „Ritt" nach St. Martin.

Ein paar Tage durften Max und Paul dort zum Nulltarif auf dem Schiff bleiben. Über Fort Lauderdale (Florida) ging's dann mit dem Flieger zurück nach Panama, wo Piendl sein Schiff ganz allein zurückgelassen hatte. Bis zum Weihnachts-Flug in die Heimat wird er zusammen mit Lelo, einer Freundin aus Windach, die ihn wie versprochen in Panama besucht hat, in Bocas del Toro bleiben und von dort aus „in der Gegend herumsegeln." Gemeinsam geht es dann zurück nach München. Aus der karibischen Sonne in die bayerische Kälte am Ammersee...