München/Wessobrunn – Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und Landespolizeipräsident Prof. Dr. Wilhelm Schmidbauer haben vorigen Donnerstag in München im Rahmen einer Feierstunde an 34 Bürgerinnen und Bürger die Medaille für Verdienste um die Innere Sicherheit für vorbildliche Zivilcourage verliehen. "Sie haben durch Ihr mutiges und beherztes Handeln einen wertvollen Beitrag zur Inneren Sicherheit in unserem Land geleistet", lobte Herrmann die Geehrten. "Wir brauchen solche Menschen wie Sie, die Zivilcourage zeigen. Sie alle sind großartige Vorbilder. Darauf können Sie stolz sein!"
In seiner Ansprache erinnerte der Innenminister an Dominik Brunner. Brunner starb nach einem grausamen Angriff, als er am 12. September 2009 Jugendliche vor einem gewalttätigen Übergriff in der S-Bahn beschützen wollte. Um Brunner ein würdevolles Andenken zu bewahren, findet die Verleihung der sogenannten 'Courage-Medaille' seither in zeitlicher Nähe zu seinem Todestag statt. Nach Hermanns Worten zeigt das tragische Schicksal, wie schnell mutige Helfer selbst in Gefahr geraten können. "Umso mehr verdient das Engagement unserer Geehrten unseren Dank und Hochachtung", erklärte Herrmann. Klar sei aber auch, dass sich niemand in Lebensgefahr bringen müsse. Oftmals sei schon sehr geholfen, nicht wegzuschauen und gleich die Polizei zu verständigen. Wertvolle Tipps zum richtigen Verhalten in Gefahrensituationen gibt es laut Herrmann beispielsweise unter www.polizei-beratung.de oder bei allen kriminalpolizeilichen Beratungsstellen der Bayerischen Polizei.
Seit mehr als 25 Jahren verleiht das bayerische Innenministerium die Medaille für Verdienste um die Innere Sicherheit. Unter dem Motto 'Courage bringt Sicherheit' werden Bürgerinnen und Bürger ausgezeichnet, die in besonderer Weise Zivilcourage und Hilfsbereitschaft für Menschen in Not gezeigt haben.
Zu den 34 Geehrten gehören auch Karin Bauer und Ignaz Schönherr aus Wessobrunn, die im Mai 2020 bei einem Spaziergang in Wessobrunn eine massive Gewalttat gegen eine 87-jährige Frau verhindert haben.
An einem Maiabend 2020 griff ein massiv unter Drogen stehender 32-Jähriger eine 87-Jährige an, die sehr abgeschieden in der Einöde im Bereich Wessobrunn wohnt. Während der Täter brutal auf die Frau einschlug, kündigte er auch an, sie töten zu wollen.
Innenminister Herrmann: "Als Spaziergänger haben Sie, Frau Bauer und Herr Schönherr, die Hilfeschreie gehört und sind sofort zum Anwesen geeilt. Noch vor Ihrem Eintreffen konnte sich die Geschädigte verletzt ins Haus flüchten und versperrte die Haustüre. Der Täter stand davor. An der Haustüre sahen Sie Blutspuren. Daraufhin setzten Sie einen Notruf ab. Dadurch rastete der Täter völlig aus, zerschlug mit den Krücken der Geschädigten das Fenster der Haustüre und flüchtete anschließend. Im Rahmen der Fahndung konnte die Polizei ihn dann festnehmen. Das Motiv der Gewalttat ist aber weiterhin unklar. Liebe Frau Bauer, lieber Herr Schönherr: Hätten Sie nicht so beherzt reagiert, wer weiß, was der Täter der hilflosen 87-Jährigen noch alles angetan hätte… Respekt vor so viel Courage!"
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