Von Alois Kramer auf Dienstag, 26. Januar 2021
Kategorie: Politik

Bildungskoordination für Neuzugewanderte: Erfolgs-Bilanz eines beispielhaften Integrationsprojekts im Landkreis Fürstenfeldbruck

Fürstenfeldbruck – Migranten den Weg in den Arbeitsmarkt zu ebnen – das hat das Projekt „Kommunale Koordinierung der Bildungsangebote für Neuzugewanderte", kurz: Bildungskoordination zum Ziel. Zwar ist zum Jahresende die Förderung des Bundes ausgelaufen. Doch ganz Schluss ist damit nicht. Teile des Projektes werden fortgeführt. Beteiligte Institutionen und Organi- sationen werden weiter eng zusammenarbeiten, um jungen Neuzugewanderten den Berufseinstieg zu erleichtern.

Vier Jahre lang, seit Januar 2017, betreute Gerda Kistler vom Landratsamt Fürstenfeldbruck das Projekt, in dessen Mittelpunkt die Unterstützung von berufsschulpflichtigen Geflüchteten und Neu- zugewanderten im Alter von 16 bis 21 Jahren stand. Ziel war es, dass Neuzugewanderte eine ihren persönlichen Bedürfnissen entsprechende Förderung erhalten, zum Beispiel die Aufnahme in eine Berufsintegrationsklasse, die zum Schulabschluss führt, Sprachkurse und Betriebspraktika. Durch die intensive Zusammenarbeit von sozialen Trägern, gemeinnützigen Organisationen mit Schulen und der Wirtschaft ist es gelungen, auf diesem Weg eine Vielzahl junger Menschen mit ausländischen Wurzeln zu qualifizieren und in Ausbildung oder Arbeit zu bringen.

Dafür wurden durch die langjährige Mitarbeiterin die verschiedenen Anbieter und Träger von Hilfsangeboten, die bislang eher unabhängig voneinander arbeiteten, miteinander vernetzt. Kistler organisierte und leitete dazu den „Arbeitskreis Berufsintegration". Dieser fungierte als Plattform, auf der sich Vertreter von Schule, Landratsamt, Jobcenter, sozialen Trägern, Kreishandwerk, Ehrenamtsbörse, Politik und weiteren gemeinnützigen Organisationen und Institutionen austauschen und abstimmen konnten.

Entstanden ist im Rahmen des Projekts auch der Bildungspass für Neuzugewanderte. Unter dem Motto „Mit dem Bildungspass zeigen, was man kann!" enthält der Pass Nachweise über die Kenntnisse und Qualifikationen des Inhabers, z.B. über Qualifizierungsmaßnahmen und Bildungsabschlüsse. Damit dient er als Unterstützung bei der Ausbildungs- und Arbeitssuche. Zugleich informiert der Pass Neuzugewanderte über Unterstützungsangebote im Bildungsbereich und über Beratungsstellen. Der Bildungspass soll auch in Zukunft weiter aufgelegt und verteilt werden. Weitere Infos hierzu unter www.lra-ffb.de/bildungspass.

Am 31.12.2020 ist die Förderung des Bundes für das Projekt „Bildungskoordination"" ausgelaufen. „Es war eine herausfordernde Aufgabe, die mir aber sehr viel Spaß gemacht hat", resümiert Gerda Kistler. „Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen Akteuren und Trägern, besonders aber bei den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern für die gute Unterstützung, die vertrauensvolle Zusammenarbeit, den wertvollen Austausch und die inspirierenden Gespräche."

Mittlerweile hat Kistler im Landratsamt Fürstenfeldbruck eine neue Aufgabe übernommen und ist jetzt für die Geschäftsstelle Kreistag zuständig. Um den Bildungspass wird sie sich aber weiter kümmern. Und auch den „Runden Tisch Berufsvorbereitung" will sie weiter organisieren. Dort werden sich die projektbeteiligten Organisationen auch in Zukunft darüber austauschen, wie sie konkret vor Ort helfen können. 

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