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aloys.news-Reihe: "Bücher und Menschen". Münsterorganist Stephan Ronkov über seine Literaturerfahrungen.

Seit 2015 ist der Musiker Stephan Ronkov in Dießen. Foto: Stephan Ronkov

Dießen – Seit 2015 ist Stephan Ronkov Organist im Dießener Marienmünster. Nach dem Musikgymnasium (1979 – 1987) studierte er (1995 – 1999) an der „Hochschule für Musik Saar" in Saarbrücken Orgel, Klavier, Cembalo und Dirigieren (Chor, Orchester) und schloss dort mit dem Bachelor ab. Das Masterstudium machte er (2000 – 2002) an der „Staatlichen Hochschule für Musik" in Freiburg i. Br.als Konzertorganist.

aloys.news hat folgende Fragen Stephan Ronkov folgende Fragen gestellt und in gewisser Weise entsteht ein Psychogramm eines Menschen, den wir dadurch näher kennenlernen.

Das Buch, das ich gerade lese:

Hans Magnus Enzensberger: „Panoptikum - Zwanzig Zehn-Minuten-Essays" - jetzt zum zweiten Mal; ich schätze Enzensbergers politische Klarheit und Weitsicht in seinen Essays.

Das Buch, das mein Leben verändert hat:

Bertrand Russell „Eroberung des Glücks"; für mich ist Russell der wichtigste Philosoph des 20. Jahrhunderts, der in seiner einfachen und klaren Sprache unsere moderne Welt stark beeinflusst hat.

Das Buch, das ich gerne geschrieben hätte:

Douglas Adams „Per Anhalter durch die Galaxis" - eines der genialsten und unterhaltsamsten Bücher, die ich kenne.

Das Buch, das ich am liebsten schreiben möchte:

Wenn ich Musikwissenschaftler wäre, würde ich mich gerne über die Einflüsse der Konsumgesellschaft, Medien und Globalisierung auf die Abendländische Musik auseinandersetzen. Aber diese Entwicklung wäre interessant auch aus Humanistischer Sicht auf die gesamte Kultur zu betrachten.

Das am meisten unterschätzte Buch:

Meiner Meinung nach, zu diesem Zeitpunkt, die meisten Bücher der klassischen Literatur.

Das Buch, das mein Denken verändert hat:

Bertrand Russell „Philosophie des Abendlandes" - eine Zusammenfassung in einem Band (nur ca. 850 Seiten), leicht verständlich: ich muss zugeben, ich konnte es nur schaffen, weil ich drei Wochen krankgeschrieben war.

Das Buch, bei dem ich zuletzt weinen musste:

Carl Sagan „Blauer Punkt im All"; für mich ist Sagan der Beste Buchautor unter den Astronomen, gerade für das breite Publikum. Er hat es geschafft, in seinem poetischen Stil mich zu berühren. Kein anderer hat die Zerbrechlichkeit unserer kleinen Welt (die für uns so wichtige Erde) so rührend beschrieben.

Das letzte Buch, das mich zum Lachen gebracht hat:

Ephraim Kishon „Der Blaumilchkanal" - ein Hörspiel. Jedes Mal wenn ich an einer Baustelle vorbei fahren muss (oder die Herrenstraße hinauf), kommt mir dieses Stück in den Kopf.

Das Buch, das ich nicht zu Ende lesen konnte:

„Der große Brockhaus in einem Band" habe ich noch nicht ganz hinter mir! Jetzt im Ernst: es gibt etliche Bücher die ich anfing und nicht zu vollenden vermochte. Oft kann man Sachbücher auch querlesen, oder Kishons Schriftstück folgen „Wie man ein Buch bespricht, ohne es zu lesen".

Das Buch, bei dem ich mich schäme, es nicht gelesen zu haben:

James Joyce „Ulysses" – aber da sollte man ein gute Übersetzung der gültigen Fassung besitzen.

Das Buch, das ich gerne verschenke:

Hans Weigel „Die Leiden der jungen Wörter"; leider ist das Buch nur noch antiquarisch zu finden, dafür wird man aber mit viel Humor belohnt.

Das Buch, an das ich mich am liebsten erinnere:

Axel Munthe „Das Buch von San Michele" - ist einer der Lieblingsbücher meines Vaters und erinnert mich an meine Jugend.

Mein erstes Leseerlebnis:

Das waren die Märchen von Wilhelm Hauff, die unsere Mutter mir und meiner Schwester schenkte, damit wir uns gegenseitig vorlesen.

Das Buch, das mich tröstet:

Wilhelm Furtwängler „Gespräche über Musik" - es sind sieben Gespräche des großen Dirigenten, geführt zwischen 1937 - 1947; Alle Essays bedienen sich einer sehr eleganten und schönen deutschen Sprache, in der Wörter wie z.B. „Nachhaltigkeit" noch nicht genutzt wurden. 

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