Erste Generalversammlung der Craft-Schaft eG Dießen informierte über das erste ereignisreiche Jahr der Genossenschaft

Dießen – Am Freitagabend lud die Craft-Schaft eG zur ersten Generalversammlung in den Dießener Traidtcasten ein. Von 19 bis 22 Uhr berichteten der Vorstand und der Aufsichtsrat der Genossenschaft über die vergangenen 12 Monate und gaben einen Ausblick für die nächsten Monate. Insgesamt 30 Genossen mit 31 Stimmen folgten an diesem hochsommerlichen Abend der Einladung und bestätigten die Arbeit des ehrenamtlichen Vorstands und Aufsichtsrates einstimmig.
Insgesamt 10 Punkte standen auf der Tagesordnung der Einladung. Nach der offiziellen Feststellung der Beschlussfähigkeit berichtete Vorstandsvorsitzender Claus Lehmann über die glückliche Fügung Ende 2019 im Gästekreis des Craft Bräu auf Gleichgesinnte gestoßen zu sein. Die beiden Bierbrauer Dr. Martin Hug und Claus Bakenecker wollten den beliebten Gassenausschank einstellen. Zu viel Zeit und stetig zunehmende Arbeit ließen wenig Spielraum für eine andere Entscheidung. Einige Stammgäste wollten diese Entscheidung nicht einfach hinnehmen und setzten sich zusammen. Daraus entstand die Idee, damals von Bettina Sandrock eingebracht, eine Genossenschaft zu gründen. Nach zahlreichen Treffen formierte sich die Kernmannschaft, die dann den Gang zum Notar wagte. „Wir waren überwältigt von den vielen einzelnen Schritten, die es braucht, um erst einmal starten zu können. Ich habe über 30 Aufgaben zusammengetragen," führte Claus Lehmann - Vorsitzender des Vorstands - unterhaltsam an. Aber Bier verbindet. So wurden bei der ersten Informationsveranstaltung im Jahr 2019 im Craft Bräu insgesamt 17 Gründungsmitglieder gewonnen und direkt 50 von 150 Genossenschaftsanteilen gezeichnet. Dann kam Corona und die Craft-Schaft konnte erst zum April 2021 gegründet werden. „Hier mussten wir wahnsinnig viel improvisieren," erinnert sich Gründungsmitglied Claus Lehmann. Unser großer Dank gilt Ulrike Bakenecker, die gerade in Zeiten von Corona, uns als Vermieterin der Immobilie sehr entgegen kam und uns ihr Vertrauen zeigte.

Bier in Zahlen

Seit der Aufnahmen des Geschäftsbetriebs im April 2021 wurden 98 Hektoliter Bier gebraut, 2,2, Tonnen Malz und 20 Kilo Hopfen verarbeitet 450 Flaschen mit der Hand abgefüllt und 5580 Flaschen zu je 0,5 Liter zur Abfüllung nach Memmingen gefahren. Vor wenigen Wochen wurde der bisherige Flaschenverkauf in der 0,5 Liter Flaschen mit Bügelverschluss auf die gängigen Bierflaschen mit 0,33 Liter umgestellt. Mit dem Vorteil, das nun alle vier Craft Bräu Bierspezialitäten wie das helle Hellmut, das kraftige Craftsport, das dunkle Blackout und das IPA mit dem Namen Hope in Flaschen mitgenommen werden können.

Neue Veranstaltungsformate für unterschiedliches Publikum

Damit sich die ganze Arbeit auch rechnet, wurden im Laufe des Jahres drei neue Veranstaltungsformate ins Leben gerufen. Zum einen der „Craft Talk" ein von Aufsichtsratsmitglied Bettina Sandrock initiierter Talk auf dem Craft Bräu-Sofa bei dem interessante Persönlichkeiten aus der Region befragt werden. Dann ein Abendformat zum Thema „LiteraturClub" bei dem neue Bücher vorgestellt und gelesen werden. Eine Idee von Gitarrist Bernd Hess in Zusammenarbeit mit der Dießener Buchhandlung Colibri. Und der „Seglerhock" vom Segler Klaus Gattinger ins Leben gerufen, da die Kneipe ja schon quasi als Hafenkneipe zu sehen ist. Alle Formate konnten schon unterschiedlichstes Publikum ansprechen.Laut Werbefachmann Claus Lehmann soll die Kommunikation per Newsletter, Instagram und Webseite weiter entwickelt werden.Auf Instagram können sich Follower über Aktuelles informieren lassen. Einfach unter @craftbier.diessen folgen. Den Newsletter wird es nur geben, wenn es Neuigkeiten zu vermelden gibt und eine neue Webseite steht in den Anfängen.Kieran Smolka berichtet als Operativer Vorstand aus seinem Verantwortungsbereich, den er ab Oktober 2021 von Martin Meier übernommen hat. Er informierte über die Arbeit, die hinter den Kulissen gemeistert würde und gab einen Ein- und Ausblick über bisherige und künftige Neuerungen so wie beispielsweise das neue Kassensystem, die Klima-Heizung die im Sommer für angenehme Temperaturen und im Winter für mehr Wärme sorgen soll. Als Lärmschutz-Maßnahme habe sich der neue Windfang schon verdient gemacht. Dennoch wird an die Einhaltung eines ruhigeren Verhaltens nach 22 Uhr im Biergarten weiter appelliert.

Ausblick des Aufsichtsrates

Klaus Gattinger, Vorsitzender des Aufsichtsrats, berichtete über die Arbeit im Kontrollgremium der Genossenschaft. Als Kontrolleur will er den Aufsichtsrat nicht verstanden wissen. Vielmehr als Impulsgeber, der die über die vielen operativen Aufgaben hinausgehende strategische und übergeordnete Perspektive einbringen will. Mit den beiden Brauern Claus Bakenecker und Dr. Martin Hug sowie der Wirschaftsjuristin und Datenschutzexpertin Bettina Sandrock ist der Aufsichtsrat aus Sicht von Gattinger gut besetzt. Das der Aufsichtsrat aktuell nach dem Wechsel von Kieran Smolka in den Vorstand mit nur 4 Personen besetzt ist, stellt insbesondere bei Abstimmungen kein Problem dar. Man arbeite gut und konstruktiv zusammen und tausche solange Argumente aus, bis stabile, gemeinsam getragene Entscheidungen getroffen werden können.„Wichtige Themen bearbeiten wir dann auch zusammen mit dem Vorstand. Da kommen viele Meinungen zusammen und die Versammlungen können dann schon mal bis tief in die Nacht gehen" beschreibt Gattinger. „Als wir die Schankhalle nach den Corona Beschränkungen wieder öffnen konnten kamen einige Gäste auf uns zu und erzählten uns, wie wichtig dieser Ort für sie sei. Das motiviert uns alle sehr und macht uns viel Mut", erzählt Gattinger in seinen Ausführungen. Den Fehlbetrag aus dem ersten Geschäftsjahr der Craft-Schaft eG bewertet Gattinger insbesondere mit Blick auf die einmaligen Gründungskosten von ca. € 7.500 und den teilweise noch Corona bedingten Einschränkungen wie z.B. die noch nicht stattfindenden Konzertveranstaltungen als gut akzeptierbares Ergebnis und blickt optimistisch auf das laufende Jahr.

Stand der Finanzen

Als neuer Finanzvorstand berichtete Gerda Wellnitz über Aktiva, Passiva und die Ergebnisse aus der GuV-Rechnung des Geschäftsjahres 2021.Der bilanzierte Fehlbetrag von 3.292,56 € wurde (in Anbetracht der wirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen) von den anwesenden Mitgliedern auf neue Rechnung vorzutragen einstimmig beschlossen.
Im Anschluss erfolgte die Beschlussfassung über die Verwendung des Jahresergebnisses sowie die Beschlussfassung über die Entlastung des Vorstands und Aufsichtsrats einstimmig seitens der Mitglieder.

Die Position des 5. Mitglieds im Aussichtsrat bleibt bis zur nächsten Generalversammlung vakant. Durch den Wechsel von Kieran Smolka vom Aufsichtsrat zum Vorstand konnte sein Posten nicht neu besetzt werden. Ein Bewerber erreichte in der offiziellen Wahl mit 12 Ja-Stimmen, 17 Nein-Stimmen und 7 Enthaltungen nicht die dafür notwendige Mehrheit.