Dießen – Gerade mal 35 Jahre ist es her, dass der weithin sichtbare Turm des Dießener Marienmünsters in Stahlbeton ausgeführt worden ist. Allerdings sind in diesen dreieinhalb Jahrzehnten durch die Witterung auf dessen Westseite große Putzschäden entstanden. Bereits Ende der Großen Ferien vorigen Jahres wurde ein Gerüst aufgebaut, um die Schäden zu beseitigen. Insgesamt dauerte es damals drei Wochen, um es samt Baustellenaufzug aufzustellen.
Erst durch eine Besichtigung vor Ort wurde festgestellt, dass auch die Schallläden des Glockenturms schwer beschädigt waren. Zudem mussten die Turmuhrzeiger nachvergoldet und instand gesetzt werden. Eigentlich sollten die Arbeiten bereits im Dezember vorigen Jahres abgeschlossen werden, doch eine länger dauernde Kälteperiode verzögerte den Abschluss der Sanierung. Seit heute morgen wird das Gerüst abgebaut.
Um das Ergebnis mit eigenen Augen zu besichtigen, begaben sich am Freitagnachmittag der Hausherr der Kirche, Pfarrer Josef Kirchensteiner, der ehemalige Staatsminister Dr. Thomas Goppel sowie der Chef des Landesamts für Denkmalpflege, Professor Dipl.-Ing. Mathias Pfeil und Dießens Erste Bürgermeisterin Sandra Perzul in die schwindelnden Höhen von etwa 35 Meter, auf die Höhe der Turmuhr. Eingeladen war auch die lokale Presse.
Perzul durfte sich an ihrem 41. Geburtstag mit einem großartigen Ausblick von einem der schönsten klerikalen Bauwerke in Süddeutschland belohnen. Bis nach Eresing und St. Ottilien im Norden reicht der Blick und im Süden geht er bis zu den Alpen. In dieser Höhe wurde sich die Rathauschefin der Marktgemeinde bewußt, "wie grün Dießen ist". Professor Pfeil erkannte auf dem Gerüst hier: "Bayern pur". Kirchenpflegerin Barbara Mann freute sich beim Pressetermin, wie reibungslos die Zusammenarbeit mit den am Bau beteiligten Firmen funktionierte.
Das Oberteil des Glockenturmes wurde 1827 durch Blitzschlag zerstört und anschließend durch einen schlichten Aufsatz ersetzt. Erst in den Jahren 1985 und 1986 erfolgte eine Rekonstruktion des Turmes, die zu seiner heutigen Form führten, wofür zahlreiche Dießener Bürger teilweise jahrzehntelang gekämpft und um die Gestaltung gestritten hatten. Durchgesetzt hatte sich schließlich die Haubenform.
Bereits im Jahr 2017 wurden Renovierungsarbeiten an der Westfassade des Münsters durchgeführt. Da ging es vor allem um die Vergoldungen des Wappens der Grafen von Andechs-Meranien, das brennende Herz, das Symbol des Augustinerchorherren-Ordens und um den Sockel der Fassade.
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