Uttting – Die Menschen werden immer älter, damit steigt die Zahl der an Demenz erkrankten. Unsere Konsumgesellschaft aber steht hilflos vor denjenigen, die aus ihrer Mitte verrückt wurden. Die Last ihrer Betreuung tragen vor allem Angehörige und auch Pflegekräfte, die aus Osteuropa zu uns kommen. Der Gerontologe und Sozialwissenschaftler Professor Thomas Klie, Uni Rostock, plädiert in seinem engagierten und sehr berührenden Buch für das „Recht auf Demenz"; dafür, dass wir Menschen mit dieser Erkrankung als selbstverständlich dazugehörig begreifen und sehen, dass auch für sie ein glückliches und zufriedenes Leben möglich ist - unter den richtigen Rahmenbedingungen. Gerade angesichts der durch die Corona-Pandemie verschärften gesellschaftlichen Verteilungskämpfe gilt für Klie: Die Leitkultur misst sich an unserem Umgang mit dem Thema Demenz. „Als Betroffene, Angehörige und Gesellschaft müssen wir lernen, die Krankheit auch als Lebensform zu akzeptieren. Dazu gibt es keine Alternative. Und eine humane Gesellschaft schafft Bedingungen dafür, dass man auch mit Demenz Bedingungen guten Lebens vorfindet. Das ist unser aller Aufgabe."
Der Verein „Füreinander e.V." unterstützt seit vielen Jahren Betroffene und deren Angehörige durch seine Beratung und umfangreiche Angebote. Zur „Woche der Demenz" (17.-26. September) wird Andrea Birner, die gerontopsychiatrische Fachkraft des Vereins, aus dem Buch „Recht auf Demenz" von Thomas Klie lesen. Dabei besteht die Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen, Fragen zu stellen und Unterstützungsangebote kennenzulernen.
Lesung am Freitag, 17.9., Beginn 17:00 Uhr, im Uttinger Bürgertreff, Bahnhofstr. 17.
Um Anmeldung unter 08806-924 164 wird gebeten.
Thomas Klie, „Recht auf Demenz", Hirzel Verlag, €18.-
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