Schondorf – Es geht los! Die zweite, mit 220 Seemeilen (etwas mehr als 400 Kilometer) noch recht überschaubare Etappe von Lanzarote nach La Palma ist absolviert. Am Samstag, 6. Februar, nicht heute schon, beginnt dann für den 22-jährigen Paul Piendl und seine beiden Schondorfer Freunde Leon Heinrich und Moritz Nick das ganz große Abenteuer...
Aktuell liegt ihr Einmaster „Wasa" noch in der Marina von Santa Cruz, der Haupstadt der Kanaren-Insel La Palma. „Das wird unser letzter Stopp in Europa sein", erzählt Piendl. Der nächste Halt auf ihrer Weltumsegelung ist dann gut 4600 Kilometer entfernt: Er heißt Französisch-Guayana an der Nordostseite Südamerikas, südlich von Venezuela gelegen. „20 bis 23 Tage plus ein bisschen Puffer" hat die Crew vom Ammersee für die Fahrt über den Atlantik eingeplant. Zunächst hatten sie vor, von den Kanaren direkt in die Karibik zu segeln. Doch dahaben sie jetzt kurzfristig umgeplant: „Weil Französisch-Guayana superschön sein soll." Piendl: „Dieses Land wollen wir zuerst anschauen, bevor wir dann mit dem Strom Richtung Karibik fahren."
Wie sieht das nach drei Wochen auf dem Meer in Sachen Corona aus? Piendl: „Für Segler gelten andere Regeln als für Flugreisende. Nach aktuellem Stand müssen wir uns nach der Ankunft testen lassen. Dieser Test ist sogar kostenlos. Bis das Ergebnis vorliegt, das soll zwischen vier Stunden und einem Tag dauern, müssen wir im Hafen auf dem Boot bleiben."
Ihr Boot, die über 40 Jahre alte „Wasa" (9,15 Meter lang und 3,20 Meter breit), wurde auf Lanzarote endgültig seetüchtig gemacht, die defekte Lichtmaschine ausgetauscht. Piendl: „Es gab keine Ersatzteile, deshalb haben wir uns für einen neuen Generator entschieden." Zudem wurde noch ein kleines Loch, ca. fünf Zentimeter groß, repariert.
Bevor es losgeht, mussten noch die Vorräte für den langen Trip eingekuft werden. Was nimmt man da so mit? „In erster Linie die Standards, also Nudeln, Reis und Linsen, dazu frisches Gemüse für die ersten beiden Wochen. Danach gibt's Gemüse nur noch aus der Dose. Außerdem haben wir auf der ersten Etappe, als ich und Leon so seekrank wurden, erkannt, dass wir viel mehr Knabberzeug wie Salzstangen brauchen." Dazu kommen natürlich jede Menge Getränke: „Wir planen die Verpflegung für 27 Tage und rechnen pro Person und Tag mit drei Litern Wasser. Das macht insgesamt rund 250 Liter, zweimal 100 in Tanks, der Rest in Kanistern", sagt Piendl. Außerdem kommen Softdrinks mit an Bord – „und ein paar Dosen Bier". Und zwar wirklich nur ein paar: „Wir wollen doch nicht, dass jemand angedudelt über Bord geht."
Nur ein paar Stunden noch, dann wird Paul Piendls großer Traum wahr: Drei Jungs aus Schondorf allein auf hoher See. Paul: „Boot und Crew sind bereit. Wir sind jetzt voller Vorfreude auf den Atlantik."
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