Elmau – Zuvorderst liegt das natürlich daran, dass der Streckenabschnitt zwischen Garmisch-Partenkirchen wegen der Zugentgleisung am 3. Juni immer noch gesperrt ist. Deshalb enden die Züge aus München in Oberau und es heißt auf Busse umzusteigen. Wer mit leichtem Rucksack und Aktentasche anreist, für den ist das kein Problem, aber mit Fahrrad oder Kinderwagen gestaltet sich das schon etwas schwieriger, zumal der Vorplatz in Oberau sehr eng ist und die Busse kaum Platz haben.
Schon in Oberau bemerkt man, dass Wichtiges bevorsteht. Beamte und Beamtinnen der Bundespolizei mustern aufmerksam die Reisenden, ob sich unter ihnen wohl verdächtige Personen befinden. In Garmisch ist die Polizei dann überall präsent.
Aber nicht nur aus Richtung München gelangt man mit dem Zug nicht mehr nach Garmisch, auch die Strecke von Mittenwald und die von Westen, von Pfronten her über Ehrwald, ist gesperrt. Selbst der Abzweig von Murnau nach Oberammergau ist stillgelegt, obwohl wegen der Passionspiele in Oberammergau der Andrang von Besuchern riesengroß ist. Die Zugspitzbahn allerdings fährt wie gewohnt und mit ihr gelangt man auch zur Haltestelle Hausbergbahn, wo drei Zelte im Oktoberfestformat als Pressezentrum für die dreitausend erwarteten Journalisten aufgebaut sind. Die Arbeiten begannen schon im April.
Als Grund für die Sperrungen der Bahnstrecken werden länger geplante nicht aufschiebbare Instandhaltungsarbeiten angegeben. Für die Einheimischen und die Touristen ist das alles andere als erfreulich. Ein Garmischer wunderte sich im Gespräch über diese auffällige Häufung von Instandsetzungsarbeiten am Schienennetz just zum G7 Gipfel und äußerte folgende Vermutung.
Das immense Polizeiaufgebot lasse darauf schließen, dass man mit Störern rechne. Sie könnten womöglich auf die Idee kommen, Schienen zu blockieren; denn das würde maximale Aufmerksamkeit erzeugen. Wenn aber von vornherein kein Zug fahre, hätte sich solche Protestaktion von vornherein erledigt und der Polizei bliebe viel Ärger erspart. Wie dem auch sei, den Sicherheitsbehörden sind die Streckensperrungen sicher ganz recht.
Wer auf die Idee käme, angesichts der prekären Situation des Personennahverkehrs um Garmisch mit dem eigenen Auto dorthin zu fahren, dem sei dringend davon abgeraten. Parkplätze dürfte es in Garmisch kaum noch geben, sie sind alle von der Polizei belegt und die Straßen, die ich entlang gegangen bin, waren alle von Halteverbotsschildern gesäumt.
Hans Dieter Sauer berichtet exklusiv vom G7-Gipel aus Elmau für aloys.news. Der Dipl.-Phys. lebt in Pähl
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