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ZDF-Politbarometer Mai 2021: Projektion: Grüne mit 26 Prozent knapp vorn – Union mit 25 Prozent auf Rekordtief. Corona: Klare Mehrheit für Aufhebung der Impfreihenfolge

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Mainz – Vor gut zwei Wochen haben CDU/CSU und Grüne entschieden, wen sie ins Rennen um das Kanzleramt schicken. Für beide Parteien gibt es jetzt in der Politbarometer-Projektion starke Veränderungen: Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, käme die Union nur noch auf 25 Prozent (minus 6 im Vergleich zu Mitte April), das ist ihr bisher schlechtester Wert. Die SPD könnte mit 14 Prozent rechnen und die AfD mit 11 Prozent, beide unverändert. Die FDP erhielte 10 Prozent (plus 1), und die Linke bliebe bei 7 Prozent. Die Grünen würden sich mit 26 Prozent (plus 5) deutlich verbessern und damit knapp vor der CDU/CSU liegen. Die anderen Parteien zusammen kämen weiterhin auf 7 Prozent. Damit hätte sowohl eine Koalition aus CDU/CSU und Grünen als auch eine Koalition aus Grünen, SPD und FDP eine Mehrheit. Knapp reichen würde es auch für Grün-Rot-Rot, nicht jedoch für eine Fortführung der Regierung aus CDU/CSU und SPD.

Künftige Regierung: Lieber unter Führung der Union als der Grünen
Vor die Wahl gestellt wünscht sich die Hälfte (50 Prozent) der Befragten nach der Bundestagswahl eine CDU/CSU-geführte Regierung, während 39 Prozent eine von den Grünen geführte Regierung favorisieren (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils "weiß nicht"). Dabei wollen jeweils Mehrheiten in der Unions- (92 Prozent), der FDP- (75 Prozent) und der AfD-Anhängerschaft (64 Prozent) lieber die Union an der Spitze der Regierung, während sich die meisten Grünen- (90 Prozent), SPD- (53 Prozent) und Linke-Anhänger/innen (59 Prozent) für eine von den Grünen angeführte Koalition aussprechen. Auch in West und Ost sind die Präferenzen unterschiedlich ausgeprägt. Mit 49 Prozent zu 41 Prozent fällt der Abstand zwischen CDU/CSU und Grünen bei Befragten im Westen weniger groß aus als bei Befragten im Osten, die in der Frage der Regierungsführung deutlich stärker auf die CDU/CSU (54 Prozent) setzen als auf die Grünen (29 Prozent).

Eignung als Kanzler/in: Kandidaten verbessert – aber nicht überzeugend
Nach der Festlegung auf Armin Laschet als Kanzlerkandidat für die CDU/CSU und Annalena Baerbock als Kandidatin für die Grünen wird jetzt beiden häufiger als noch im April zugetraut, sich für das Kanzleramt zu eignen. Vor allem Baerbock (April: 24 Prozent; Mai I: 43 Prozent) kann sich wesentlich steigern, aber auch Laschet legt zu (April: 29 Prozent; Mai I: 37 Prozent). Olaf Scholz, schon seit längerem Kanzlerkandidat der SPD, ist für 42 Prozent (April: 37 Prozent) kanzlertauglich. Insgesamt aber überwiegen bei allen drei Kandidaten die Zweifel an deren Kanzlerfähigkeit. Bei Baerbock und Scholz verneinen das jeweils 50 Prozent und bei Laschet 56 Prozent. Bei der Frage, wen man lieber als Bundeskanzler beziehungsweise -kanzlerin hätte, liegen die Kandidaten der drei Parteien in etwa gleichauf. Das gilt sowohl in der Gegenüberstellung "lieber Laschet" (46 Prozent) oder "lieber Baerbock" (44 Prozent) als Kanzler/in als auch bei Laschet (43 Prozent) versus Scholz (46 Prozent) und Scholz (45 Prozent) versus Baerbock (43 Prozent).

Top Ten: Fast alle mit besserer Bewertung
Bei der Beurteilung nach Sympathie und Leistung ("Was halten Sie von?") liegt Angela Merkel weiterhin auf Platz eins mit einem Durchschnittswert von 2,2 (April: 1,9) auf der Skala von +5 bis -5. Es folgen Winfried Kretschmann mit 1,8 (April: 1,6) und Markus Söder unverändert mit 1,3. Auf Platz vier Karl Lauterbach mit 1,2 (April: 0,9), danach Robert Habeck mit 1,2 (April: 0,8), Olaf Scholz mit 1,0 (April: 0,7) und Annalena Baerbock mit 1,0 (April: 0,6). Jens Spahn rückt mit 0,3 (April.: minus 0,1) einen Platz vor, Armin Laschet kommt auf 0,2 (April: 0,1) und Christian Lindner auf 0,0 (April: minus 0,2).

Wieder größere Zufriedenheit mit Corona-Maßnahmen
Hielten im April nur 29 Prozent die geltenden Corona-Maßnahmen für gerade richtig, so äußern sich jetzt 49 Prozent zustimmend. Gesunken ist mit 23 Prozent (April: 43 Prozent) der Anteil derer, die härtere Maßnahmen fordern und unverändert 24 Prozent finden die aktuellen Vorgaben übertrieben.

Corona: Aufhebung von Einschränkungen für Geimpfte und Genesene

Zwei Drittel der Befragten (67 Prozent) finden es richtig, wenn Geimpfte und Genesene bei Alltagsaktivitäten wie zum Beispiel Friseurbesuchen keinen negativen Corona-Test mehr vorlegen müssen. 31 Prozent lehnen diese Gleichstellung mit negativ Getesteten ab. Auch der Wegfall weiterer Einschränkungen wie Ausgangssperren oder Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesene findet mehrheitlich Zustimmung (59 Prozent). Kritisch wird dies von 38 Prozent gesehen.

Corona-Impfung
Zwar sind weiterhin die meisten unzufrieden mit dem Impffortschritt, nach 80 Prozent im April geht dieser Anteil jetzt aber auf 62 Prozent zurück. 35 Prozent (April: 18 Prozent) meinen, dass es bei uns mit dem Impfen gut läuft. Eine deutliche Mehrheit der Befragten (70 Prozent) spricht sich dafür aus, die bisher geltende Impfreihenfolge nach Alter und Gesundheitsgefährdung aufzuheben, so dass sich dann alle, die das möchten, impfen lassen dürfen. 28 Prozent sind für die Beibehaltung der Priorisierung.

Verhaltene Hoffnung auf ein Ende der Corona-Krise
41 Prozent der Befragten glauben, wir werden die Corona-Pandemie bis zum Ende des Sommers soweit im Griff haben, dass wieder ein weitgehend normales Leben möglich ist. Eine Mehrheit von 57 Prozent bezweifelt das.

Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der Zeit vom 4. bis zum 6. Mai 2021 bei 1.271 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Dabei wurden sowohl Festnetz- als auch Mobilfunknummern berücksichtigt. Die Befragungen sind repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent rund +/-zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 26 Prozent, SPD: 14 Prozent, AfD: 7 Prozent, FDP: 9 Prozent, Linke: 7 Prozent, Grüne: 32 Prozent.

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