Bernried – Im Bundeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" war die Gemeinde Bernried vor eineinhalb Jahrzehnten mit einer Goldmedaille ausgezeichnet worden. Seitdem hat sich im Dorf am Starnberger See viel getan: Unter anderem konnte die Kommune das Kloster der Missions-Benediktinerinnen erwerben und darin die Kinderkrippe unterbringen. Wie ihre Heimat im Jahr 2030 aussehen könnte, haben Bürger und Gemeindevertreter gemeinsam in einem Zukunftsbild angedacht.
"Wir stehen vor grossen Herausforderungen", sagt Bürgermeister Georg Malterer, "und müssen uns gut überlegen, wie der Ort in vernünftigem Maß wachsen soll." Für die Entwicklung in den nächsten Jahren ist ein Zukunftsbild maßgebend, das auf einer Befragung der Bürger basiert. "Es ist auch der Ausdruck unserer Identität; denn wir wollen uns nicht beliebig treiben lassen, sondern wir wissen, woher wir kommen und wohin wir wollen!"
Der Starnberger See sowie die Natur- und Kulturlandschaft entlang des Sees sind laut Malterer wichtige und Identität stiftende Merkmale von Bernried. "Wir wollen sie schützen und sie auch weiterhin für das öffentliche Leben zugänglich machen." Unbedingt erhaltenswert sei vor allem der historische Ortskern rund ums Kloster mit den kleinen Fußwegen zwischen den Grudnstücken sowie den alten Obstbäumen und bunten Blumen.
Rund 150 Seiten umfasst ein integriertes Entwicklungskonzept, das alle Interessenten im Rathaus einsehen können. Malterer: "Es dient zur Aufnahme in das Städtebauförderprogramm der Regierung von Oberbayern und legt die langfristige Entwicklung unseres Dorfes fest. Mit Kloster, Buchheim-Museum und dem Bernrieder Park, dem See und seinen Biotopen haben wir viele Potenziale, die auch in Zukunft unser Leben mitbestimmen werden. Das alles müssen wir beständig weiterentwickeln, damit es für künftige Generationen erhalten werden kann."
Die Gemeinde müsse sich aber auch verändern, "denn wir wollen in Zukunft unsere gute Wohnsituation erhalten, aber auch neuen Raum für Wirtschaftsbetriebe mit Arbeitsplätzen schaffen. Wir haben beispielsweise mit dem Einheimischenmodell oder einer vorausschauenden Bauleitplanung Wege gefunden, um auf den Druck von außen zu reagieren und für unsere jungen Leute eine Zukunft im Ort zu ermöglichen."
Eine große Herausforderung für das Dorf bedeute der hohe Siedlungsdruck aus München. Im Jahr 2019 hatte Bernried 1130 Wohneinheiten, wobei Mehrfamilienhäuser mit mehr als drei Wohnungen nur 17 Prozent ausmachten; bis 2031 werden noch mindestens 80 Wohneinheiten benötigt.
Aktuell ist Bernried Heimat für 2400 Bürger, von denen viele aktiv an ihrer Gestaltung mitwirken, sei es in verschiedenen Arbeitskreisen oder in den Vereinen, von der Nachbarschaftshilfe über Fördergemeinschaften bis zum Heimat- und Trachtenverein. "Ohne dieses vielfältige bürgerschaftliche Engagement wird es nicht gehen, um auch 2030 noch lebenswert und attraktiv zu sein", stellt Malterer fest.
Den Einstieg in eine nachhaltige Zukunftsentwicklung bilde die Neuaufstellung des Flächennutzungsplans unter Berücksichtigung der Bürgerbefragung. Auf kommunaler Ebene soll die jährlich stattfindende Gemeinderatsklausur fortgesetzt werden. "Dabei wollen wir über zentrale Zukunftsthemen diskutieren, denn der Kauf des Klosters und die damit verbundene Gründung eines Kommunalunternehems bieten neue Möglichkeiten für Bernried!"
Als zentralen Baustein des Gemeindelebens sieht Malterer die gelebte Dorfgemeinschaft: "Durch sie entsteht das Gefühl von Heimat, in der sich jung und alt trotz aller Veränderungen geborgen fühlen können."
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