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Achtung Autofahrer: Die Krötenwanderung hat begonnen. Für eine Straße mittlerer Breite braucht eine Erdkröte schon mal eine Viertelstunde.

Autofahrer sollten besonders in der Nacht vorsichtig sein, denn das ist die Foto: aloys.news

Ammersee – Seit vielen Jahren haben Naturschützer dem Amphibientod an unseren Straßen den Kampf angesagt. In der ganzen Republik sind Naturschutzgruppen Jahr für Jahr aktiv, stellen Fangzäune auf, tragen Kröten über die Straße und legen Ersatzlaichgewässer an. Ohne dieses vielfache Engagement wäre es um unsere Frösche und Kröten deutlich schlechter bestellt.

Im Frühjahr und im Herbst sind Kröten, Frösche, Salamander und Lurche auf Achse. Im Frühjahr wandern die Tiere zu ihren Laichgründen, um dort ihre Eier abzulegen. Sie suchen jedes Jahr die Gewässer auf, in denen sie sich selbst von der Kaulquappe zum Frosch oder zur Kröte gewandelt haben. Im Herbst begeben sie sich auf die Suche nach einem Winterquartier. Dabei müssen Amphibien häufig Straßen und andere Hindernisse überqueren oder fallen in Gullys oder Lichtschächte. Hunderttausende dieser ohnehin gefährdeten Kleintiere kommen dabei zu Tode. 

Amphibien wie Frösche, Salamander, Unken, Kröten und Molche sind wechselwarme Tiere. Ihre Körpertemperatur passt sich an die Umgebungstemperatur an. Deshalb sind sie gezwungen, den Winter in Lebensräumen zu verbringen, deren Temperatur und Luftfeuchte weitgehend gleich bleibt. Nur dann überstehen die Tiere die Winterruhe unbeschadet. Amphibien wandern übrigens meist bei Nacht, weil dann die Luftfeuchtigkeit höher ist als am Tag und die Tiere nicht austrocknen. 

Wo lauern die Gefahren für die Tiere? Straßen sind für Kröten und Frösche eine Gefahr. Die Tiere werden von zu schnell fahrenden Autos überfahren oder von Scheinwerfern bei Nacht geblendet und verharren. Kröten etwa wandern sehr langsam und sind dadurch besonders gefährdet. Um eine Straße normaler Breite zu überqueren, braucht eine behäbige Erdkröte schon mal mehr als eine Viertelstunde. Auch nicht abgedeckte Gullys entlang der Straßen und Lichtschächte am Haus gefährden die Tiere. Sie fallen dort hinein und verhungern oder vertrocknen, weil sie ohne menschliche Hilfe nicht mehr herauskommen. Auch die Zerstörung der Lebensräume von Amphibien ist Ursache dafür, dass fast ein Drittel aller Amphibienarten laut Roter Liste als bedroht gelten. Was kann man zum Schutz der Tiere tun? Fuß vom Gas beim Autofahren! Auf den Straßen ist langsames Fahren der beste Artenschutz! 

Seien Sie – besonders auch nachts – auf der Hut und achten Sie auf mögliche Wegekreuzer – auch zu ihrem eigenen Schutz! Garten- und Hausbesitzer sind außerdem gefordert, Gullys und Lichtschächte mit feinmaschigen Netzen abzudecken, damit die Tiere nicht hineinfallen können. Zuvor sollten sie kontrollieren, ob sich nicht schon Frösche oder Kröten in Gullys und Schächten befinden. Falls ja, sollten Sie den Tieren vorsichtig heraushelfen. An wen wende ich mich bei Fragen? Bei Fragen rund um Frösche, Salamander, Kröten, Molche und Unken können Sie sich an die Unteren Naturschutzbehörden (Stadt- und Landkreise) wenden. (Text NABU und Umweltakakademie Baden-Württemberg)

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