Landkreis Landsberg am Lech – Kaum ist der Winter in weiten Teilen Bayerns verschwunden, wird auch die Tierwelt wieder aktiv. Nicht nur die Vögel hört man wieder überall zwitschern, auch die Amphibien erwachen bei frostfreiem Boden aus ihrer Kältestarre. Aufgrund der milden Witterung hat die Amphibienwanderung im Landkreis Landsberg teilweise schon begonnen – Kröten, Frösche und Molche brechen zu einer zeitlich begrenzten, sehr massiven Frühjahrswanderung zu den Laichgewässern auf. Die untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes Landsberg am Lech bittet daher alle Verkehrsteilnehmer um erhöhte Wachsamkeit.
Die Amphibien wandern bei nächtlichen Temperaturen um die sechs Grad Celsius aufwärts und feuchter bzw. regnerischer Witterung. Der Schutz wandernder Amphibien an Straßen ist bei der vorhandenen Dichte des Straßennetzes eine wichtige Schutzmaßnahme. Wandernde Amphibien müssen vielerorts Straßen überqueren, um zu ihren Laichgewässern zu gelangen. Auch die Verkehrszunahme auf ehemals gering befahrenen Straßen hat meist eine große Zahl überfahrener Amphibien zur Folge. Untersuchungen haben ergeben, dass schon bei einer Verkehrsdichte von 60 Autos pro Stunde 90 Prozent der wandernden Erdkröten überfahren werden. Um den Tieren ein sicheres Erreichen der Laichgewässer zu ermöglichen, lässt die untere Naturschutzbehörde in Zusammenarbeit mit vielen ehrenamtlichen Helfern, dem Landesbund für Vogelschutz e.V. und dem Straßenbauamt Weilheim die Schutzzäune bereits aufbauen.
Ohne Schutzmaßnahmen würde es an Amphibienwanderwegen, die stark befahrene Straßen kreuzen, zu einem regelrechten Massaker auf den Straßen kommen, weil Tausende Amphibien unter die Räder kämen. Auch Verkehrsteilnehmer hätten dadurch ein erhöhtes Unfallrisiko, da von den toten Tieren eine erhebliche Rutschgefahr auf der Fahrbahn ausgehen würde.
15 Amphibienwanderstrecken – Helfer gesucht!
Im Landkreis Landsberg am Lech werden derzeit 20 Wanderstrecken von engagierten Natur- und Tierschützern, Bürgerinnen und Bürgern in Zusammenarbeit mit dem Landesbund für Vogelschutz, Kreisgruppe Landsberg und der unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes zuverlässig betreut. Über einen Zeitraum von mehreren Wochen werden die Zäune morgens und abends bis spät nachts überwacht und dabei Hunderte Tiere sicher über die Straße zum Laichgewässer gebracht. Durch diese Arbeit wurde auch im letzten Jahr wieder ein großer Erfolg erzielt.
Ohne einen freiwilligen, ehrenamtlichen Einsatz zahlreicher Tierfreunde könnten die Schutzmaßnahmen nicht in dem notwendigen Umfang aufrechterhalten werden, was den Tod sehr vieler Frösche und Kröten zur Folge hätte. Die Naturschutzbehörde sucht deshalb immer wieder zuverlässige Helferinnen und Helfer zur Unterstützung der alljährlichen Amphibienschutzaktionen im Frühjahr.
Fragen und Infos
Wer allgemeine Fragen zum Amphibienschutz hat oder an einer Mitarbeit beim Aufbau der Krötenzäune und bei der Betreuung einzelner Zaunabschnitte interessiert ist, wendet sich bitte an die untere Naturschutzbehörde des Landratsamts Landsberg am Lech – Frau Erb, Tel. 08191/129-1473, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)
Zwei Straßensperrungen
Die Ortsverbindungsstraße Windach-Achselschwang wird von der Gemeinde Windach in Abstimmung mit der unteren Naturschutzbehörde während der Nachtstunden gesperrt. Ebenso wird auch wieder die Ortsverbindungsstraße Issing-Dettenschwang komplett gesperrt und der Verkehr umgeleitet.
Auf den Kreisstraßen LL 6 (Mundraching/Lechbrücke, Hagenheim, Thaining), LL 7 (Geretshausen-Weil), LL 17 (Dienhauser Weiher), auf den Staatsstraßen 2055 (Abtsried-Rott), 2027 (Kaltenberg-Klosterlechfeld Bereich Ziegelstadl), 2346 (Achselschwang-Staatsstraße Finning-Schondorf, Brücke Schweinach), 2056 (Grünsink – Hagenheim Gut Memming), sowie auf den Gemeindestraßen Geltendorf-Türkenfeld, Eresinger Weiher und beim Pflaumdorfer Moos wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 50 beziehungsweise 30 Stundenkilometer in jeweils beiden Fahrtrichtungen beschränkt.
Nur langsames Fahren hilft
Schützen Sie Helfer und Tiere bei der Amphibienwanderung!
Die Geschwindigkeitsbegrenzungen sind notwendig um die ehrenamtlichen Amphibienhelfer zu schützen, die sich in der Dämmerung oder in der Nacht an den meist unübersichtlichen Strecken aufhalten. Die untere Naturschutzbehörde bittet dringend um erhöhte Aufmerksamkeit und Reduzierung des Tempos, wenn Sie in den Bereichen der Amphibienwanderstrecken unterwegs sind.
Die untere Naturschutzbehörde bittet alle Autofahrer ihren Fuß vom Gas zu nehmen und diese Geschwindigkeitsbegrenzungen unbedingt einzuhalten!
Trotz gut gemeinter ausweichender Fahrmanöver von Autofahrern kommen viele Kröten beim Überqueren der Straßen ums Leben, obwohl sie nicht direkt überfahren werden. Es ist vielmehr der Strömungsdruck der Autos auf die Fahrbahn, der die Amphibien zerquetscht oder sie platzen lässt. Hilfreich ist nur langsames Fahren in den gekennzeichneten Wandergebieten. Nicht in jedem Fall sterben Amphibien durch über sie hinweg rollende Fahrzeuge. Entscheidend ist hier die Geschwindigkeit. Eine echte Überlebenschance haben die Tiere also nicht nur bei Slalomfahrten, sondern bei reduziertem Tempo von ca. 30 Stundenkilometer.
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